Meine letzte Teilnahme am Webmasters Friday liegt schon eine ganze Weile zurück. Das Thema dieser Woche, abgezockt im Internet, passt jedoch ganz gut in meinen Blog. Auch da bei solchen Themen immer eine große Bandbreite an informativen Texten entstehen, welche helfen aufzuklären, möchte ich das Thema und meine Erfahrungen aus drei Fällen mit einfließen lassen.
Sie sind jeder für sich unterschiedlich und aus heutiger Sicht würde ich sagen: „Man warst du doof“ 🙂
Abzocke im Internet
Vorne weg, das Internet ist nicht schlecht. Es ist ein Raum wie die offline Welt. Auch dort gibt es schwarze Schaafe. Die dunklen Zeitgenossen versuchen überall den Gutglauben von, entschuldigt bitte, naiven, unvorsichtigen oder unerfahrenen Menschen auszunutzen, um sich einfach zu bereichern.
Im Grunde genommen ist das auch eine sehr effektive Marketingstrategie, spielt sie doch auf extreme Art und Weise mit den Emotionen, Ängsten und Bedürfnissen der Opfer.
Auch als Selbständiger ist man nicht davor gefeit, darauf hineinzufallen. Auch mir ist das schon passiert, wobei ich in den wirklich schlimmen Fällen zum Glück rechtzeitig die Reißleine gezogen und mich daraufhin nicht habe einschüchtern lassen.
Warum haben sie mit der Abzocke im Internet Erfolg?
Kurz und Knapp: die Vertriebsstrategien waren sehr seriös. Es wurden regionale Vertriebsmitarbeiter angeworben, die meist ebenfalls Ahnungslos waren und dann auf die Selbständigen, die auf Marketing und Werbung in Ihrem Business angewiesen sind, die Vorteile schmackhaft gemacht.
Die Strategie war jetzt oft folgende, dass Leistungen versprochen wurden, die man jedoch erst begleichen muss, sobald eine Auslieferung erfolgte. Oft erfolgte dann für ein oder zwei Jahre keine Auslieferung und man hat das Thema im Kopf schon abgehakt, denn Firmen gehen ja oft pleite.
Diese Art der Kampagnen sind oft auf lange Zeit angelegt und der eigentliche Vertriebsmitarbeiter ist irgendwann gar nicht mehr zuständig oder aus dem Unternehmen ausgeschieden, weil er womöglich selbst nicht bezahlt wurde oder man ist selbst mit seinem Unternehmen umgezogen und nicht mehr so leicht greifbar. Wie gesagt, in ein oder zwei Jahren kann viel passieren.
Kommt nun die Rechnung irgendwann, wird entweder: anstandslos bezahlt, wenn die Summen gering genug sind, weil man als Selbständiger denkt, dass es nun doch voran geht, oder eben nicht bezahlt.
Ich möchte jetzt keinen Hinweis geben, wie diese Abzocker erfolgreicher sein könnten.
Wird nicht bezahlt, wird sich von den Abzockern auf den Vertrag berufen und oft mit Klagen etc gedroht. Bis heute habe ich jedoch noch keine einzige Klage erhalten, als ich mich weigerte zu zahlen.
Variante B und C
b)
Es gibt jedoch auch eine Reihe anderer Unternehmen, die sich an den Ideen junger Startups bereichern möchten und durch erschleichen von Vertrauen, ihre Ziele erreichen möchten. So jemanden bin ich leider (fast) öllig reingefallen. Ich hatte ein kleines Startup gegründet, eine schöne kleine online Idee und auf sozialen Business Websites nach Partnerschaften gesucht.
Der Ablauf war tatsächlich wie oben beschrieben. Erst nach über einem halben Jahr, als die Gründungsunterlagenund Verträge unterschrieben waren, stellte sich immer mehr heraus, das man hier billig an Ideen kommen wollte. Das Ende vom Lied war dann, dass ich viele Kosten für Anwälte etc. tragen musste, um diesen „Geschäftspartner“ los zu werden.
c)
Eine ganz typische Abzocke im Internet sind manche Eintragsdienste, welche oft mit ganz offiziellen Namen daherkommen. Da wird einem per Mail ein Formular zugeschickt, da man auf dem postalischen Weg eine retour erhielt. Man möge doch bitte seine Untenrehmensdaten aktualisieren und zurück senden. Der Clou: im Rechten Feld des Formulars, welches man sich ausdrucken und ausfüllen soll, steht, dass ein kostenpflichter Vertrag entsteht wenn man es unterschrieben zurück sendet.
Warum funktioniert die Abzocke im Internet in so vielen Fällen?
Der Fokus wird in diesen Formularen auf das Ausfüllen der Unternehmensdaten beschränkt. Ganz offensichtlich gibt es schon einen geschäftlichen Kontakt zu dem Eintragsdienst. Aber kann man sich jede Website merken, auf der man seine Unternehmensdaten angegeben haben? Nein.
Den Rest beachten viele gar nicht und unterschreiben blind einen Vertrag. So ein vorgehen gibt es auf Internetseiten schon sehr lange, was ist zum Glück mitlerweile verboten wurde bzw. vor Gericht nicht mehr anerkannt wird. Viele Selbständige wissen das jedoch nicht und lassen sich von der dann folgenden Rechnung oder Mahnungen einschüchtern.
Fazit
Ja es gibt viele Möglichkeiten auf niederträchtige Art von Selbständigen im Internet Geld abzuzocken. Dabei sind deren Methoden oft sehr durchdacht. Die komplette Kommunikation läuft dabei stets auf Konfrontation hinaus (ich habe das mal getestet 😉 ) und die „Akquise“ ihrer Kunden ist bewusst unterschwellig und manipulierend.
Wer sich vor Abzocke im Internet schützen will sollte sich sehr genau informieren. Die Befragung der Suchmaschinen ergibt oft, dass es viele betroffene gibt. Spätestens dann sollte klar sein, dass hier Firmen versuchen Internetnutzer abzuzocken.
Wenn man sich unsicher ist bzw. sich im Recht sieht, sollte man warten bis der gerichtliche Mahnbescheid kommt. Da dieser aber mit Kosten verbunden ist, werden diese „Firmen“ diese Kosten sparen und keinen zusenden. Warum? Weil sie wissen, dass sie vor Gericht nicht bestand haben werden.
Sollte vereinzelt dennoch ein gerichtlcher Mahnbescheid ausgestellt werden, kann man diesen widersprechen. Wird der Betrag dann immer noch eingefordert, müssten die Abzocker Klage erheben, was oft mit weitaus höheren Kosten verbunden ist und sich dann einfach nicht lohnt.
Was sagt Ihr? Wurdet ihr schon mal im Internet abgezockt und seid heute schlauer, dass euch das nicht mehr passiert?
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Achtung:
Ich bin kein Anwalt, darum sind sämtliche Aussage Erfahrungswerte und gelten nicht als Rechtsberatung! Im Zweifel solltest du dich an einen Rechtsanwalt deines Vertrauens wenden.
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