Vor kurzem habe ich darüber geschrieben, wie ich im Rahmen eines Blog Frühjahrsputz meinen Blog technisch und optisch optimierte. Ich habe wirklich viel Zeit investiert nur um im Rahmen des Webmasters Friday zu merken… „oh, da geht ja noch was“.
Darum möchte ich in diesem Artikel darauf eingehen, wie ich die Ladezeit um über fünf Sekunden zusätzlich gesenkt und damit eine enorme Beschleunigung, trotz shared Hosting erfahren habe.
WordPress beschleunigen
Vorne weg, ich glaube ich, ich habe mich etwas anstecken lassen, denn es gibt ja bekanntlich immer etwas zu optimieren. Allerdings sehe ich es etwas unlogisch, Websites auf unter einer Sekunde zu optimieren.
Ich kenne wirklich KEINEN, der im Internet surft und sich gegen eine Website entschließt, nur weil sie zwei oder drei Sekunden läd. Was waren das noch für Zeiten mit einem 56k Modem? Damals musste man wirklich warten. 😉
Auch sollte man sich mal fragen, wo der Trend denn hingehen soll?! Wir sind jetzt schon im Millisekundenbereich. Aber gut das muss jeder für sich selbst entscheiden. Etwas gesunder Menschenverstand gehört jedoch auch dazu. Denn so machen wir selbst einen Trend erst zum Trend.
Nichts desto Trotz kann es bei sehr langer Ladezeit sinnvoll sein, an der Technik zu experimentieren und zu optimieren, wenn z.B. wie bei mir im Blog, die Ladezeiten oft über 9 Sekunden lagen. Gerade wer Geld mit seiner Website verdient, will natürlich, dass seine Werbeanzeigen zu sehen sind bzw. Kunden ein angenehmes Surfvergnügen im online Shop haben.
Vorab,ich habe sie jetzt im Durchscbnitt auf 1,5 Sekunden senken können. Damit bin ich sehr zufrieden, denn die restlichen Inhalte laden so schnell nach, dass sie längst zu sehen sind, wenn der Leser oder die Leserin diesen Abschnitt erreicht.
Meine Strategie zur WordPressbeschleunigung
Einige der folgenden Erläuterungen, sind unabhängig von WordPress nutzbar, andere hingegen verlangen einem etwas Kreativität ab, sie auf sein CMS anzuwenden.
Zu Beginn habe ich die Seite Pingdom besucht und meine Seite über zwei Tage lang manuell gecheckt bis ich mitbekommen habe, dass man sich auch einen Account anlegen kann in dem man eine Domain autoamtisch über mehrere Zeiträume prüfen lassen kann.
Bekannt ist, dass WordPress Plugins die Geschwindigkeit enorm bremsen können. Darum habe ich ja auch bereits einige unwichtige aussortiert.
Jetzt habe ich noch einen weiteren Durchgang gestartet. So habe ich ein Plugin welches ich entbehren konnte nach dem anderen deaktiviert und habe wieder Pingdom genutzt. Natürlich mussten für manche Funktionen Ersatz gefunden werden, andere hingegen sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Diese Plugins habe ich vor zwei Jahren installiert, als WordPress noch auf einem anderen Entwicklungsstand war.
Auch habe ich gemerkt, dass einige Funktionen doppelt abgedeckt waren. Auch das ist mir früher gar nicht aufgefallen und so sind insgesammt 5 oder 6 Plugins rausgeflogen.
Die Ressourcenhungrigste war dabei die Audiofunktion. Ich verstehe zwar nicht, warum man Youtube Videos per einfachen Link mitlerweile einbauen kann aber mp3 Dateien von einer externen Quelle nicht, aber ich habe eine Lösung gefunden.
Da ich ja sowieso demnächst Podcasts plane und meinen eigenen Server dafür nicht beanspruchen möchte, habe ich mir einen Soundcloud Account zugelegt. Ehrlich gesagt finde ich Soundcloud echt toll. Es ist das Youtube für Audiodateien und ermöglicht das einfache Hochladen von Musik oder anderem Audiomaterial.
Außerdem kann man mittels Einbettungscode ganz einfach einen schicken Player (den man übrigens auch in den Blogfarben anpassen kann) in seinen Blogbeitrag einfügen. Allein, dass nun das Plugin, auch wenn es ungenutzt ist, nicht bei jedem Seitenaufruf mitlaufen muss, hat mir fast 2 Sekunden geschenkt. Wow.
Als nächstes ist mir aufgefallen, dass drei! Plugins für meinen Feed installiert sind. Was ich mir damals dabei dachte, weiß ich heute nicht mehr. Ich habe viele Plugin Empfehlungen gelesen und wahrscheinlich ist das ein oder andere drin geblieben, auch weil es mich nicht weiter interessiert hat. Zeitersparni bei Laden: 3 Sekunden.
Zuletzt habe ich noch ein Sitemap Plugin deinstalliert welches eine gzip Funktion bereit hält. Da auch diese Funktion in mein SEO Plugin integriert ist, darf es getrotz raus. Auch das hat noch mal über eine Sekunde gespart.
WordPress Geschwindigkeit optimieren abseits der Plugins
Ein weiteres Kriterium bei der Geschwindigkeit und Ladezeit sind Grafiken. An einigen Stellen im Theme habe ich entsprechende Grafiken eingebaut, da diese sich schneller anpassen lassen und ich quasi nur eine Datei via ftp ändern muss. So habe ich mit der Seitenüberschrift oben etwas experimentiert. Das war im Grafikprogramm wesentlich einfacher als wenn ich das hätte über Code lösen müssen und es dann eventuell noch Darstellungsprobleme gegeben oder ich mir das Theme zerschossen hätte.
Darum habe ich mir einige Grafiken zur Hand genommen und überprüft, in wie fern ich die Bilder entweder etwas kräftiger kompromieren oder gar in ein anderes Dateiformat umwandeln kann um die Dateigröße zu verringern.
Insgesammt sind auch hier noch eine halbe Sekunde optimierte Ladezeit hinzugekommen. Zwar nicht die Welt, aber zusammen mit den anderen Maßnahmen ein Schritt, den man gehen kann.
Fazit
Das Artikelthema hat wunderbar gepasst und war wiedermal beinahe mehr als Zufall, dass ich mich sowieso gerade mit dem Thema beschäftigt habe.
Es ist erstaunlich, was man so über die Zeit hinweg lernt. Früher haben mich bestimmte Dinge gar nicht interessiert. Man hat halt getest und es hat funktioniert. Gerade bei Plugins kann das ziemlich schleichend nachtragend sein. Überprüft also mal die Funktionen eurer Plugins, ob sich einige Funktionen nicht überschneiden und man wirklich ein extra Plugin benötigt.
Aber auch die verwendeten Grafiken, Audiodateien und Videos sollten bedacht werden. Nicht immer macht es Sinn, solche Dateien auf einen eigenen Server zu lagern. Youtube oder Soundcloud sind gute alternativen, um so Ressourcenhungrige Medien auszulagern.
Jetzt habe ich meine Plugins auf 29 wieder gesenkt. Hätte ich die Säuberungsaktion nicht durchgeführt, wäre ich wohl bei über 40. Da ist dann schon klar, warum mein Blog 9 und mehr Sekunden für den Aufruf braucht, was wie gesagt definitv nicht akzeptabel ist. Auch wenn ich den Wettbewerb der Millisekunden nicht mitmache.
Eingegangen bin ich in diesem Artikel jetzt übrigens nicht auf die verschiedensten Cache Plugins. Der Vollständigkeit halber will ich noch erwähnen, dass ich Cachify nutze mit der Konfiguration „Daten auf Server ablegen“, nicht in der Datenbank. Das kann gerade bei größeren Blogs wieder zu Zeitproblemen führen.
Ich hoffe ich konnte euch einen Weg an die Hand geben, wie ihr auch euren WordPress Blog schneller machen könnt.
Viel Erfolg.
Hallo,
danke für die Tipps 🙂
Ich gehe immer auf gtmetrix.com und lasse mir meine Ladegeschwindigkeiten meiner Seiten anzeigen. Auf gtmetrix bekommt man auch direkt Verbesserungsvorschläge angezeigt.
Grüße,
Fabian
Ah das ist ja interessant, danke für den Hinweis, das schaue ich mir mal an.
Hallo 🙂 Ich mache das ganz ähnlich, wie mein Vorredner. Im Gegensatz zu ihm, nutze ich allerdings das Pagespeed-Tool von Google selbst, da ich dieses für recht ausgereift halte. Viele Grüße